Leider mit reichlich Verspätung, aber besser spät als nie, hier noch ein kurzer Eintrag zu Anfang September 🙂
Der übergeordnete Vogelverteiler hat eindeutig dafür gesorgt, dass wir uns nicht überarbeiten mussten: wahnsinnige 121 Erstfänge, 17 Wiederfänge und 2 Kontrollfänge haben wir abbekommen. Immerhin, um dem Ruf des Schilfgebiets gerecht zu werden, war unsere häufigste Art der Teichrohrsänger… ob das nun ein Grund zur Freude ist, ist fragwürdig, denn darunter befanden sich zwei gerade frisch flügge gewordene Jungvögel und einige zwar etwas ältere, dafür aber äußerst schlecht genährte Diesjährige. Es drängte sich uns manchmal die bange Erkenntnis auf, dass die alle eher schlecht auf den baldigen Zug in den Süden vorbereitet sind … Allerdings war gemäß der Fangzahlen ja auch nichts von Zug zu spüren, vielleicht lagen wir mit unseren dunklen Mutmaßungen also auch voll daneben und es ist alles einfach nur ein wenig später dieses Jahr?
Dank Annikas fleißiger Beine hatten 2/3 – ¾ unseres Teams wenig Probleme mit frustrierenden Nullkontrollen. Und die recht gut besetzten ersten Kontrollen entschädigten für das frühe aufstehen. Unsere Highlights waren unter anderem zwei Braunkehlchen, zwei Eisvögel, ein Feldsperling und ein Buntspecht.
Auch abseits der Beringung hatten wir ein abwechslungsreiches Programm. Gestartet sind wir Sonntags mit einem regenreichen und deswegen etwas schlecht besuchten Familientag, der uns tagelang mit bestem Kuchen versorgte. Außerdem sorgte die Erinnerung an einen schrägen Moment die ganze Woche über noch für viel Gelächter – auf der Suche nach Löffeln begibt man sich nämlich neuerdings erstmal in die Tiefen der Werkstatt, anstatt in die Küche … (“Wo ist denn nur mein Löffel? Verdammt nochmal!” 😉 ).
Mit Beginn der neuen Woche, brach dann glücklicherweise eine Schönwetterperiode an, so dass unsere Enttäuschung über die etwas ungerechte Vogelverteilung nicht allzu groß ausfiel. Man konnte gar nicht genug Zeit frei haben, um in der Sonne zu dösen, den spielenden Enten, dem Wespenbussardzug, dem fischenden Fischadler und dem kolibrihaften Eisvogel vom Turm aus zuzugucken. Der blaue Himmel und die schönen Beobachtungen halfen auch, über weniger schöne Tiefschläge hinwegzukommen, wie Fahrradstürze und den immer noch nicht gefangenen Grünspecht, sowie die Bekassine, die offensichtlich Spaß daran hatte, vor den Kontrolleuren die Fangstege auf- und abzufliegen. So verging die Zeit bis zum traditionsreichen Kässpätzleschmaus am Freitagabend schneller als gedacht.
Schön wars! 🙂
Saskia, Annika, Carola